AfD in Thüringen: Siegeszug der Halbfaschisten

Ein AfD-Landrat ist nur eine Frage der Zeit, meint Jana Frielinghaus

Fast wäre es im Südthüringer Kreis Sonneberg am Sonntag soweit gewesen: Der AfD-Bewerber um den Posten des Landrats verfehlte die absolute Mehrheit nur um gerade mal 3,3 Prozentpunkte. Dieses Mal mag die Allianz der anderen Parteien, die zur Abstimmung zugunsten des CDU-Kandidaten aufruft, diesem noch einmal zum Sieg verhelfen. Sicher ist das nicht. Und auch so wird es in absehbarer Zeit mit einem Bürgermeister- oder Landratsposten für die Rechtspopulisten klappen.

Verantwortlich für diese so rasante wie fatale Entwicklung sind in erster Linie die Wählenden selbst. Man darf annehmen, dass sie eine Ahnung haben, worauf sie sich einlassen. Sie sind mündig und keine verirrten, über unsoziale und abgehobene Ampel-Politik zornigen Kinder. Dennoch haben SPD, Grüne, FDP und Union eine Mitverantwortung, denn die AfD kann stolz darauf verweisen, dass sie die »Altparteien« etwa in Sachen Schleifung des Asylrechts erfolgreich vor sich hergetrieben hat. Und auch Die Linke muss sich fragen, warum sie nicht mehr als soziale, solidarische und ehrliche Alternative wahrgenommen wird und in den Medien vor allem wegen ihrer inneren Zerrissenheit präsent ist.

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