Claudia Pechstein und die CDU von Merz: grundsätzlich rechts

Pauline Jäckels zur Causa Pechstein

»Grundsätzlich CDU«, so der Slogan für den Grundsatzkonvent der CDU, der am Wochenende über das neue Parteiprogramm und die neue Identität der Christdemokrat*innen entscheiden sollte. Die dortige Rede der Olympionikin und Bundespolizistin Claudia Pechstein wird heftig kritisiert: Das Tragen ihrer Uniform habe gegen das Neutralitätsgebot der Polizei verstoßen.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz verteidigt Pechstein; ihn interessierten »diese Äußerlichkeiten nicht«, ihre Rede sei »brillant« gewesen.

nd.DieWoche – unser wöchentlicher Newsletter
Mit unserem wöchentlichen Newsletter nd.DieWoche schauen Sie auf die wichtigsten Themen der Woche und lesen die Highlights unserer Samstagsausgabe bereits am Freitag. Hier das kostenlose Abo holen.

Inhaltlich ist die Pechstein-Rede vor allem eins: rassistisch. Öffentliche Verkehrsmittel, so Pechstein, sollen besonders Ältere und Frauen wieder »ohne ängstliche Blicke« nutzen können. Migrant*innen – hier sind wohl nicht-weiße Menschen gemeint – die in Bus und Bahn sitzen, werden also ganz grundsätzlich als Gefahrenquelle dargestellt.

Natürlich ist eine solche Wahrnehmung einzig auf den rassistischen Blick der Wahrnehmenden zurückzuführen, von busfahrenden Migrant*innen geht nicht mehr Gefahr aus, als von Busfahrenden allgemein. Wenn Merz die Logik trotzdem brillant nennt, so zementiert er damit die angestrebte neue Grundsatzhaltung der CDU: ganz weit rechts.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal