»ARD-Mittagsmagazin«: Aktuellste Kamera

Das »ARD-Mittagsmagazin« arbeitet an seiner Ostkompetenz

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk – »ARD-Mittagsmagazin«: Aktuellste Kamera

Mit dem Umzug des »ARD-Mittagsmagazins« vom krisengebeutelten Koproduzenten RBB zum MDR wird die Traditionssendung ausgebaut, auf zwei Stunden Sendezeit ausgedehnt und soll künftig auch »für die bundesweite Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten« sorgen. Kurzzeitig wurde geraunt, man suche ostdeutsche Moderatoren. Das hatte unverzüglich Widerstand hervorgerufen, und im Konkurrenzkampf der Minderheiten wurde schnell mit dem eigenen Status als Marginalisierter als einziges Pfund gewuchert. Was soll das werden? Mehr Einschaltquote durch Ossiquote?

Es handelt sich bei dem öffentlich-rechtlichen Rumgeeier vor allem um den mehr als peinlichen Versuch, einer gesellschaftlichen Schieflage zu begegnen. Die Unzufriedenheit im östlichen Deutschland ist erschreckend hoch. Repräsentation sei wichtig, meckern seit Jahren quotengeile Identitätspolitiker, die an einfache Antworten glauben wollen. Aber, möchte man ihnen entgegenhalten, gleiche Bezahlung wäre auch schön. Und wenn das Fernsehen schon die Ostdeutschen entdeckt – warum sollten sie sich dann mit den Posten als Moderatoren begnügen?

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.