- Kommentare
- Baerbock
Klassenlose Gesellschaft
Jana Frielinghaus über Baerbocks Sommerreise
Davon, dass es Klassenkampf gibt, vor allem den erfolgreichen von oben, davon hat Annalena Baerbock vermutlich noch nichts gehört. Und so ist es nur folgerichtig, dass sie großzügig über die informellen Machtverhältnisse im Land hinwegsieht, wenn sie auf ihrer Sommerreise unter dem Motto »Gemeinsam stark« an die Türen der großen Geldhäuser und Konzernzentralen klopft, um für ein »widerstandsfähiges« Deutschland zu werben.
In dem sitzen in ihren Augen offenbar alle in einem Boot. BASF, Deutsche Bank und Co. arbeiten demnach am Wohlergehen aller im Land und daran, »uns« unabhängig von der neuen Weltmacht China zu machen. Dafür ist der Staat, ist die Ampel, sind die Grünen auch bereit, den Global Playern mit Sitz in Deutschland noch mehr Steuergeld zur Verfügung zu stellen. Um Gewinne dann in die soziale Infrastruktur zu stecken, die Unternehmen zu anständigen Löhnen auch für Beschäftigte bei Zulieferern im Globalen Süden und die Banken zu ethischen Investments und dem Ausstieg aus hochspekulativen Geschäften zu verpflichten? Wohl nicht mit Baerbock und den Grünen.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.