Krach-Bumm-Peng in den Alpen

Matthias Monroy zur Anti-Terrorübung auf dem Tegelberg

Dass in Bayern die Gebirgsjäger mit der Polizei gegen terroristische Bedrohungen trainieren, ist bizarr. Denn bislang sind die Alpen kein bekanntes Operationsgebiet schwer bewaffneter Terroristen. Allenfalls haben sich in den letzten Jahren G7-Gipfelgegner dorthin auf den Weg gemacht. Für die wäre jedoch – genauso wie bei einem großen Terroralarm – die Bundespolizei zuständig. Aus dem Übungsszenario für »AlpenTEX« wurden die Bundespolizisten aber als anderweitig gebunden herausgeschrieben.

Die inzwischen regelmäßigen Veranstaltungen von Landespolizeien und der Bundeswehr dienen der Militarisierung der Inneren Sicherheit. Das war von der schwarz-roten Koalition 2016 vermutlich auch gewollt, als sie den bundesweiten Start der »gemeinsamen Übungen« beschloss.

Das Militär dient dabei als Argumentationshilfe dafür, dass die Polizei auf einen ähnlichen Stand hochgerüstet werden müsse. Wenn sich ein Innenminister vor Soldaten mit Kriegswaffen und Panzerwagen ablichten lässt, füllt dies am Ende auch die Kassen von Herstellern wie Rheinmetall. Das ist der eigentliche Skandal von Übungen wie »AlpenTEX«.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -