Panzerproduktion: Lieferketten und Kriegsziele

Daniel Lücking über deutsche Panzerproduktion in der Ukraine

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

In den mittlerweile anderthalb Jahren seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine diskutierten politische Vertreter*innen der Ukraine und Deutschlands öffentlich über bevorstehende Waffenlieferungen. Manchmal über einzelne Waffensysteme, mitunter über einzelne Zahlen von Panzern. Mit der Ankündigung von Rheinmetall-Chef Armin Papperger, künftig in ehemaligen sowjetischen Panzerfabriken »Fahrzeuge mit Nato-Standard« produzieren zu wollen, eskaliert die Waffenlieferung um eine bislang kaum diskutierte Komponente.

Es wurde wenig debattiert, ob deutsche Waffenfabriken direkt bei Kriegsparteien aufgebaut werden sollten. Es wurde nicht diskutiert, wie viele Panzer und Rüstungsgüter deutscher Entwicklung maximal produziert werden sollen, wie die Kontrolle erfolgt und wie sicherheitspolitische Interessen gewahrt bleiben. Wer kein Problem damit hat, dass die Ukraine deutsche Taurus-Raketen auf Versorgungslinien in Russland abfeuern könnte, sollte spätestens jetzt überlegen, wann russische Raketen auf ukrainische Versorgungslinien außerhalb der Ukraine gerichtet werden oder russische Sabotageakte vor der eigenen Haustür passieren.

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