Ende einer Gesichtserkennung

Matthias Monroy zum gestoppten Pilotprojekt in Sachsen

  • Matthias Monroy
  • Lesedauer: 1 Min.

Bis vor Kurzem hatten Polizei und Medien die Anlage zur Echtzeit-Überprüfung von Gesichtern und Nummernschildern in Görlitz noch als Hochtechnologie zur Bekämpfung von Kriminalität gepriesen. Nun ist von Schlagzeilen wie »Gauner kapitulieren vor Videoüberwachung« oder »Das ist Sachsens schärfstes Auge« wenig übrig: Sachsen schaltet das teure System zum Jahresende ab.

Aufwand und Nutzen seien nicht verhältnismäßig gewesen, erklärt der Innenminister zum Ende des Millionenprojekts.

Vermutlich hat eher der Datenschutz zur späten Einsicht geführt. Denn um Gesichtserkennung in Echtzeit nutzen zu können, müssen Staatsanwälte eingebunden werden. Die können die Maßnahme aber nur für einzelne Ermittlungen in einem bestimmten Zeitraum anordnen. Für die Polizei ist das eine nervige Beschränkung.

Bald können also auch Fußgänger wieder zwischen Görlitz und Zgorcelec pendeln, ohne dass die Polizei ihr sensibelstes persönliches Datum aufnimmt, verarbeitet und speichert: das Gesicht. Allerdings: Nummernschilder dürfen in ganz Sachsen weiterhin gescannt werden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal