Die Fahrgäste nicht ausbremsen

Zu Überlegungen für eine Berliner Güter-S-Bahn

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Idee klingt gut und trotzdem irrwitzig: Um die verstopften Straßen der Hauptstadt zu entlasten, möchte Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) Gütertransporte auf das S-Bahnnetz bringen.

Aber nicht nur die Stadtbahn und der Ring sind bereits mit dem Personenverkehr überlastet. Obwohl die S-Bahnen dicht hintereinander fahren, sind die Waggons mittlerweile nicht mehr nur im Berufsverkehr überfüllt. Mir fehlt die Fantasie, wo in Berlin dazwischen noch Platz für Güterzüge sein sollte. In Zürich klappt es angeblich. Das glaube ich gern. Was Berlin betrifft, bin ich skeptisch. Sinnbild dafür ist, dass die Schweiz erwägt, alle deutschen ICE-Züge in Basel enden und die Fahrgäste umsteigen zu lassen, da die unpünktlichen ICE den Schweizer Fahrplan durcheinander bringen.

Angeblich soll es zur Güter-S-Bahn eine ermutigende Machbarkeitsuntersuchung geben. Vielleicht finden sich nachts Kapazitäten? Das wäre vorstellbar. Immerhin dürfen wir ja schon froh sein, wenn die Verkehrssenatorin einmal Fantasie hat und zukunftsweisend denkt – und nicht nur Radwege infrage stellt und die Stadtautobahn weiterbauen will.

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