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Fragwürdiger Nachwuchs
Rechte bei der »Lebensschutz«-Bewegung nicht unwillkommen
Statt eines Trauermarsches will die »Lebensschutz«-Bewegung auf einmal Freude am Leben verbreiten: Beim »Marsch für das Leben« in Berlin gab es Popmusik statt Schweigemarsch, viele bunte Plakate statt wandelnder Friedhof voller weißer Kreuze. Die Zielgruppe ist deutlich erkennbar: junge Christen, Nachwuchs für die alternde Bewegung.
So recht geklappt hat das nicht. Am vergangenen Samstag wollte der Bundesverband Lebensrecht den »Marsch für das Leben« erstmals in zwei Städten veranstalten. In Köln kam man gerade mal 400 Meter weit, insgesamt blieben die Teilnehmerzahlen weit unter den Erwartungen. Von Rechten, AfD und Nazis distanziert sich der Verband zwar, lässt sie aber problemlos mitlaufen, nimmt Holocaustverharmlosung und White-Power-Zeichen in Kauf. Das mobilisiert junge Leute, denen es nicht reicht, Frauen die Entscheidungsfreiheit über ihren eigenen Körper abzusprechen und Popmusik auf Demos zu hören. Antifeminismus ist schließlich eine der wichtigen Schnittmengen zwischen Nazis und bürgerlicher Mitte, auch bei jungen Leuten.
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