Wagenknecht-Partei sucht gutes Personal

Sebastian Weiermann über die Basis einer möglichen Partei von Sahra Wagenknecht

Wer eine Partei gründen will, braucht gutes Personal. Und das bundesweit und mit Kompetenzen von der Kommune bis zur Bundespolitik. Schließlich wäre es schädlich, wenn der Schatzmeister mit den Mitgliedsbeiträgen durchbrennt oder ein Landesvorsitzender nur durch wirre Äußerungen im Internet auffällt. Sahra Wagenknecht und ihre Vertrauten wissen um solche Probleme. Nicht umsonst denken sie darüber nach, wie man »Glücksritter« und Fälle für den Psychologen aus der neuen Partei raushalten kann.

Die Entwicklungen aus Nordrhein-Westfalen dürften ihnen in diesem Zusammenhang weitere Sorgenfalten ins Gesicht treiben. Ratsmitglieder aus Bochum und Herdecke haben die Linke verlassen und gleichzeitig ihre Sympathien für Wagenknecht erklärt. Die Bochumer sind in eine Affäre um nicht gezahlte Mandatsträgerabgaben verwickelt, und die Herdecker wirken maximal unprofessionell. Sollten sie repräsentativ für diejenigen sein, die Wagenknecht in eine Partei folgen, dann wird die Partei es schwer haben, kontinuierlich arbeitende, seriöse Strukturen aufzubauen. Das hieße: Die Basis für einen Erfolg fehlt.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -