Ist doch der Fifa egal!

Der Weltfußball macht, was er will – nun bald eine irre WM in sechs Ländern auf drei Kontinenten

Um keine dreiste Begründung verlegen: Giovanni Infantino, Fifa-Präsident
Um keine dreiste Begründung verlegen: Giovanni Infantino, Fifa-Präsident

Die Fifa ist immer für Überraschungen gut, und seien sie noch so bizarr: Am Donnerstag verblüffte das Council des Fußballweltverbandes mit der Mitteilung, man wolle die WM 2030 nun unbedingt an das Bewerbertrio Spanien, Portugal, Marokko vergeben und zusätzlich auch drei Spiele in Uruguay, Argentinien und Paraguay austragen – vorgeblich, um das 100. Jubiläum der ersten WM zu zelebrieren, die 1930 in Uruguay ausgespielt wurde. Von einem »einzigartigen globalen Fußball-Fußabdruck« schwadronierte Fifa-Boss Gianni Infantino. Der Fifa-Kongress muss dieser Idee nun allerdings noch zustimmen. Wird er?

Drei Kontinente, sechs Länder, Zeitzonenwechsel, Transatlantikflüge: Ja, eine weltweite WM 2030 würde sicherlich einen kräftigen Fußabdruck hinterlassen, vermutlich nur keinen erfreulichen. Denn abseits aller Nachhaltigkeitseinwände hat Infantino mit der Kontinentalrochade vor allem den Weg freigemacht für eine erneute Endrunde in einer Despotie: Saudi-Arabien, das sich neuerdings mit Ronaldo und Neymar schmückt, meldete sogleich seine Bewerbung für 2034. Die Fifa freut sich auf neue Öl-Milliarden. Und macht weiter, was sie will. Weil sie es kann.

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