»Bild«-Manifest: Der Bock als Gärtner

Jana Frielinghaus über das »Bild«-Manifest gegen Hass

»Bild«-Zeitung – »Bild«-Manifest: Der Bock als Gärtner

»Bild« als Mahner gegen Hass – das wäre etwas Neues. Schließlich dürfte kein deutsches Medium mehr Hetzkampagnen auf dem Schuldkonto haben als die Postille aus dem Hause Springer – die für manches Opfer tödlich waren. Nun also hat ausgerechnet dieses Blatt ein »Manifest« gegen »Judenhass« und »Menschenfeindlichkeit« veröffentlicht.

Doch wenig überraschend teilen die 50 Merksätze die Gesellschaft in ein »Wir« und die Zugewanderten ein. Und richten an letztere Ermahnungen, die neben Arroganz grenzenlose Dummheit atmen. So weist die Redaktion darauf hin, dass man hierzulande »Bitte und Danke« sagt, im Bus Platz für Ältere macht, Alkohol und Schweinefleisch verzehrt.

Skurril wird es, wenn das Blatt, das sich ständig über »Genderwahn« echauffiert, nun klarstellt, dass Frauen gleichberechtigt seien, dass Gewalt gegen sie und queere Personen verboten ist. Kaum umsetzbar dürfte der »Bild«-Wunsch sein, dass jene, die die hiesige Rechtsordnung nicht respektieren, »Deutschland möglichst schnell verlassen« sollten. Denn es wird wohl kaum ein Land der Welt geben, das biodeutsche Rechtsterroristen, Schläger und Steuerhinterzieher aufnehmen möchte.

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