Streiks bei der Deutschen Bahn: Desaster zur Weihnachtszeit

Rainer Balcerowiak über Friedensappelle des Bahn-Dienstherren Volker Wissing

  • Rainer Balcerowiak
  • Lesedauer: 1 Min.
Die Streikpläne bei der Bahn beantwortet der Verkehrsminister mit barmenden Friedensappellen.
Die Streikpläne bei der Bahn beantwortet der Verkehrsminister mit barmenden Friedensappellen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sorgt sich um den »Weihnachtsfrieden«. Aber nicht etwa wegen der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine, sondern wegen einer deutschen Gewerkschaft, die ihre Aufgabe – die Durchsetzung besserer Bezahlung und besserer Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder – sehr ernst nimmt.

Natürlich wäre es für viele Reisende äußerst lästig, wenn Streiks die Pläne für die Weihnachtszeit durcheinander bringen. Doch der Adressat für den Unmut wäre eben nicht die GDL, sondern die Deutsche Bahn (DB), die sich weigert, über die geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich auch nur zu verhandeln. Wenn sich das in den kommenden Verhandlungsrunden nicht ändert, wird es im Dezember zu massiven Streikaktionen kommen müssen, um der Forderung Nachdruck zu verleihen.

Statt barmende Friedensappelle zu senden, sollte sich Wissing als oberster DB-Dienstherr endlich darum kümmern, das marode Unternehmen arbeits- und zukunftsfähig zu machen. Denn Bahnreisen in der Weihnachtszeit werden wohl auch ohne Streiks für viele zum Desaster.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal