- Kommentare
- Gesundheitswesen
Personal fehlt, Nachsorge auch
Ulrike Henning zu vermeidbaren Krankenhausfällen
In den letzten vier Jahren vor der Corona-Pandemie lag die Zahl der Krankenhausfälle in Deutschland stabil bei etwas 19,5 Millionen pro Jahr. Ab 2020 ist sie auf auf knapp unter 17 Millionen Fälle gesunken und hält sich dort ebenso stabil. Dennoch könnten mit guter ambulanter Versorgung jedes Jahr noch einmal 1,3 Millionen dieser Fälle vermieden werden. Das scheint aktuell eher eine theoretische Aufgabe, etwa für Menschen an Universitäten, die in die Gesundheitsökonomie streben.
Denn der Personalmangel im Gesundheitswesen führt immer mehr zu einer ineffizienten Versorgung, und umgekehrt. Würden Pflegebedürftige nach dem Krankenhausaufenthalt zum Beispiel in ein gutes Nachsorgesystem gelangen, könnten andere Patienten eher in der Klinik versorgt werden. Die Nachsorge gibt es nicht, deshalb warten die Patienten noch ein paar Tage im Krankenhaus. Mit einer Reform ließe sich das auflösen, aber hier stehen momentan viele Zeichen auf Halt. Rein von den absehbaren Zahlen her löst sich das Problem nicht, die Gruppe der Pflegebedürftigen wächst. In ihrem Interesse kann den Krankenhausreformern nur zugerufen werden: Einigt euch bald!
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.