Guyana: Spielball ökonomischer Interessen

Christian Klemm zum Grenzstreit zwischen Venezuela und Guyana

Als sich eine US-amerikanische Sekte in Guyana einniste und schließlich 1978 seine Mitglieder in den Massenselbstmord trieb, schaute die Welt einen Moment auf Guyana. Seitdem interessiert sich die westliche Öffentlichkeit nicht für das Land im nördlichen Südamerika. Das ändert sich gerade. Denn dort ist ein alter Konflikt wieder aufgeflammt: die Grenzstreitigkeiten mit dem Nachbarland Venezuela. Ein Grund: 2015 hat der US-Konzern ExxonMobil dort bedeutende Ölreserven endeckt. Und die wollen sich weder die Venezolaner noch die Regierung in Georgetwon oder die USA entgehen lassen. Ein Entwicklungsland als Spielball ökonomischer Interessen – das kann nur schiefgehen.

Venezuela fühlt sich bei Grenzverträgen übers Ohr gehauen. Offiziell gehört das von Caracas beanpruchte Gebiet zu Guyana. Das Referendum vom 3. Dezember gibt Venezuela Rückenwind; Gedankenspiele Guyanas, eine US-Basis in dem riesigen umstrittenen Gebiet einzurichten, heizen Konflikte mit dem imperialistischen Norden an. Es droht eine ähnliche Entwicklung wie auf dem Balkan oder im Donbass, wo sie bis zum Krieg führte. Nur dieses Mal mit Papageien und Mangroven als Kulisse.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal