- Kommentare
- Deutsche Fußball-Liga
DFL: Einstieg eines Investors als Risikogeschäft für den Fußball
Die Deutsche Fußball-Liga spekuliert mit ihrer eigenen Zukunft, meint Alexander Ludewig
Im zweiten Versuch hat die Gier gesiegt. Die Deutsche Fußball-Liga stimmte am Montag für den Einstieg eines Investors. Für eine Summe von 800 Millionen bis zu einer Milliarde Euro sollen über eine Laufzeit von 20 Jahren zwischen sechs und neun Prozent der Medienerlöse verkauft werden, ein konkreter Vertrag mit einem der sechs interessierten Private-Equity-Unternehmen soll im Frühjahr vorliegen.
Ein ähnlicher Plan war im Mai gescheitert. Damals stimmten 20 der 36 Profiklubs aus der 1. und 2. Bundesliga dafür, diesmal 24 – und damit die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit. Schon die knappe Entscheidung zeigt, wie umstritten ein Deal mit einem nur an Rendite interessierten »Partner« ist. Ebenso der Blick in das Lager der Ja-Sager: Großkopferte wie Bayern und Dortmund, Investorenklubs wie Leipzig und Hoffenheim oder Werksvereine wie Leverkusen und Wolfsburg. All jene drehen nicht nur wieder mal am Rad der Kommerzialisierung, sondern spekulieren diesmal wild mit der eigenen Zukunft. Mit dem Geld sollen die Vermarktung verbessert und dadurch die Erlöse gesteigert werden. Keiner weiß, ob das gelingt. Sicher ist nur: Der Investor verdient in jedem Fall.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.