Brandenburg Wahlen 2024: Dem Wähler sind die Namen egal

Zur Nominierung der Kandidaten für die Brandenburger Landtagswahl

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Welche Politiker sind den Wählern bekannt? Der Bundeskanzler, ihr Ministerpräsident, ihr Bürgermeister und einige Minister – aber längst nicht alle. Aus Befragungen wissen wir allerdings, dass nicht einmal diese Namen jedem ein Begriff sind. Insofern ist es abgesehen von den Spitzenkandidaten beinahe egal, wen die Parteien nominieren. Das interessiert dann fast nur die Betroffenen selbst und ihre Mitarbeiter, weil deren berufliche Zukunft davon abhängt.

Gänzlich bedeutungslos ist es dennoch nicht, wen Brandenburgs Linke Ende Januar für die Landtagswahl im September aufstellt. Immerhin entscheidet das darüber, wer in den fünf Jahren danach die Parlamentsarbeit der Partei macht. Denn der Spitzenkandidat kann schließlich nicht alles allein stemmen.

Ein zu großes öffentliches Gerangel um die fünf halbwegs sicheren Listenplätze würde freilich seltsam wirken. Streit untereinander können die Sozialisten nicht gebrauchen. Sie müssen schauen, dass sie die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Sonst war alles vergeblich. Es wäre fahrlässig, die früher unvorstellbare Gefahr nicht zu sehen, dass diese Partei aus dem brandenburgischen Landesparlament herausfliegt. Es wäre aber auch nicht klug, sich von der Angst davor beherrschen zu lassen. So könnten die Genossen keinen erfolgreichen Wahlkampf bestreiten. Sie brauchen jetzt Geschlossenheit, Optimismus und frische Ideen, um für die alte und unverändert richtige Idee der sozialen Gerechtigkeit zu werben und dann im Landtag dafür eintreten zu können.

Es geht am Wahltag, dem 22. September 2024, um nicht weniger als die Existenz der Partei. Denn wäre sie künftig nicht mehr in allen ostdeutschen Landtagen vertreten, würde sie vermutlich in der Bedeutungslosigkeit versinken und vollends zerbrechen.

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