Nahost: Strategie der Eskalation

Martin Ling über den Anschlag im Libanon

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Es muss nicht so bleiben: Noch ist der von vielen als Folge des bewaffneten Konflikts zwischen Israel und der islamistischen Hamas befürchtete Regionalkrieg ausgeblieben. Die außergerichtliche Exekution des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri mitsamt sechs Begleitpersonen im Libanon macht den Flächenbrand auf alle Fälle wahrscheinlicher. Die Hisbollah-Miliz ließ direkt verlauten: »Dieses Verbrechen wird niemals ohne Antwort oder Strafe vorübergehen.« Was das de facto heißt, wird sich zeigen. Bisher agierte die Hisbollah gezielt unterhalb der Schwelle, an der ein offener Krieg mit dem übermächtigen Israel nahezu unvermeidlich würde.

Israel hat sich zum Anschlag auf al-Aruri nicht direkt bekannt. »Wer auch immer das getan hat, es muss klar sein, dass dies keine Attacke auf den libanesischen Staat war. Es war nicht einmal eine Attacke auf die Hisbollah«, so Sicherheitsberater Mark Regev. Zur Entschärfung der explosiven Lage wird das nicht reichen. Die Zeichen stehen auf weitere Eskalation. Die Frage ist nur, wie weit.

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