- Kommentare
- Wachleute
Schweden: Suggestion von Sicherheit
Peter Steiniger zum Ausbau des Bewachungsstaats in Schweden
Du kannst sie sehen: Nicht die Polizei, sondern immer mehr Security patroulliert auf zentralen Straßen, Plätzen und im Nahverkehr schwedischer Städte. Per Gesetz wird der Einsatz solcher Wachleute privater und in einigen Fällen kommunaler Sicherheitsfirmen im öffentlichen Raum nun noch ausgeweitet.
Die Übertragung von Polizeibefugnissen wie Durchsuchungen und Gefangenentransporte an diese schnell besohlten Ordnungskräfte weicht rechtsstaatliche Prinzipien auf und verwischt die Trennlinie zu den Aufgaben der Behörde bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten. Der Staat verspricht mehr Sicherheit und tritt gleichzeitig den Rückzug an.
Im Namen von Recht und Ordnung betreibt die Regierung von Ulf Kristersson das Geschäft der rechtsextremen Schwedendemokraten, die Angstmache betreiben und mehr Aufpasser und soziale Kontrolle überall fordern. Kommunen greifen auf die billigeren Ordnungskräfte als Polizeiersatz zurück. Die Sicherheitsbranche dankt – denn sie profitiert von ungelösten gesellschaftlichen Problemen.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!