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Gefilterte Fakten aus dem Gazastreifen
USA tragen Israels Kriegsziele mit
Die israelische Armee brüstet sich, 9000 »Terroristen« im Gazastreifen getötet zu haben. Wer kann das überprüfen und woran machen die israelischen Soldaten fest, dass der Getötete ein »Terrorist« war? Die israelische Öffentlichkeit erhält ihre Informationen über den Gaza-Krieg gefiltert durch die israelische Armee, bemängelte Tehilla Shvartz-Altshuler vom Israel Democracy Institute im Interview mit dem TV-Sender Arte. Faktencheck? Fehlanzeige. »Es gibt keine unabhängige israelische Medienberichterstattung aus Gaza selbst.« Kein Wunder, dass zwei Drittel der Bevölkerung dagegen sind, den Forderungen der US-Regierung nach weniger intensiven Bombardements nachzukommen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lässt sich nicht abbringen vom Kriegskurs, auch nicht durch 24 000 Tote. Kritik wird vom Tisch gewischt, das Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof als illegitim abgetan. Mittlerweile führt die israelische Armee einen Drei-Fronten-Krieg: im Gazastreifen, im Süden Libanons und im Westjordanland. Die USA, Israels engster Verbündeter, klagen über Bauchschmerzen wegen der vielen zivilen Opfer; doch wären die Bedenken wirklich so schlimm, würde US-Präsident Joe Biden die militärische Unterstützung für Israel an Bedingungen knüpfen, zum Beispiel humanitäre Korridore einzurichten. Doch in Washington trägt man Israels Kriegsziel mit: die Vernichtung der Hamas. Dass zahlreiche Geiseln unter dem Bombenhagel sterben könnten, wird in Kauf genommen.
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