- Kommentare
- Medizinische Fachangestellte
Warnstreik des Praxispersonals: Im selben Boot
Ulrike Henning zur Anerkennung für Praxisangestellte
Der erste Warnstreik und damit der erste Streik der medizinischen Fachangestellten (MFA) aus den Arztpraxen überhaupt erfuhr in den letzten Tagen auch von Ärzteverbänden Zuspruch. Zu Recht: Denn die MFA (die den Begriff Arzthelferin eher als antiquiert ablehnen) sind der Schutzwall in der ambulanten Versorgung. Sie organisieren fast alles, je nach Stresslevel mehr oder weniger freundlich, damit die Ärztin oder der Arzt tatsächlich die wenigen Minuten je Patient für diesen auch nutzen kann.
Eine angemessene Bezahlung für die MFA ist nicht allein von den Ärzten abhängig, sondern davon, wie das ambulante Gesamtsystem insgesamt aufgestellt ist. Es leistet viel. Unter anderem war das so, als in der Pandemie verhindert werden konnte, dass noch mehr Infizierte in die Kliniken kommen mussten. Anerkennung dafür gab es nur in warmen Worten. Ja, viele niedergelassene Ärzte verdienen nicht schlecht. Wenn sie das weiter tun wollen, brauchen sie Praxisteams, die nicht in besser bezahlte Gesundheitsberufe flüchten.
Wir sind käuflich.
Aber nur für unsere Leser*innen. Damit nd.bleibt.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Werden Sie Teil unserer solidarischen Finanzierung und helfen Sie mit, unabhängigen Journalismus möglich zu machen.