Die Klimabewegung bewegt sich – gut für die Demokratie

Fridays for Future, Letzte Generation, Ende Gelände: Sie alle haben in jüngster Zeit auf aktuelle Umstände reagiert und ihre Strategien angepasst

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 2 Min.

Die deutsche Klimabewegung bewegt sich, ändert ihre Strategien und stellt sich aktuellen Herausforderungen. Nachdem die Letzte Generation angekündigt hatte, sich von ihren Straßenblockaden zu verabschieden und fürs Europaparlament zu kandidieren, gab in dieser Woche Fridays for Future seine neuen Pläne bekannt. Die sind zum Teil schon von langer Hand vorbereitet, so die gemeinsamen Streiks mit Verdi im Rahmen der Kampagne »Wir fahren zusammen«. Mit dem Entschluss, sich vermehrt auf die Demos gegen rechts zu konzentrieren, reagiert die Gruppe jedoch auf die aktuellen Umstände: einerseits die Notwendigkeit, angesichts des Rechtsrucks die Demokratie zu verteidigen. Andererseits die Bereitschaft Hunderttausender, genau dafür auf die Straße zu gehen.

Fridays for Future, dessen Stärke es ist, die Massen zu mobilisieren, nutzt die Gelegenheit und das ist auch gut so. In den vergangenen Jahren zeichnete sich ab, dass die klassischen Klimastreiks immer weniger Menschen hinter dem Ofen hervorlockten. Nun besteht die Chance, durch die Verbindung von Klimaschutz und Demokratie das Feuer neu zu entfachen.

Schon im vergangenen Jahr hat das Bündnis Ende Gelände, das mit der Besetzung von Tagebauen viel Aufsehen erregte, angesichts des Kohleausstiegs seine Strategie angepasst. Statt riesiger Massenaktionen gibt es nun kleinere und dafür mehr Proteste gegen fossiles Gas. Die Bewegung geht dorthin, wo es nötig ist oder wo sie viele Menschen abholen kann – das ist mit Blick auf die Wahlen auch dringend geboten.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal