Erfolgreicher Protest: Fußballfans als gesellschaftliches Vorbild

Turbokapitalistische Systeme wie den Profifußball kann man empflindlich stören – vielleicht sogar verändern

Würden Klubs wie Bayern München etwas bei ihren Fußballmillionären sparen, ist kein zweifelhafter Investor nötig.
Würden Klubs wie Bayern München etwas bei ihren Fußballmillionären sparen, ist kein zweifelhafter Investor nötig.

Der Profifußball ist ein beispielhaftes System des turbokapitalistischen Zeitalters. Jetzt die gute Nachricht: Man kann es empfindlich stören, vielleicht sogar zum Besseren verändern. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat nun jedenfalls ihren Plan aufgegeben, den Sport an renditegierige Investoren zu verkaufen – nach monatelangem Kampf des Zuschauervolkes in den Stadien. Mit ihrem erfolgreichen und friedlichen Protest taugen die Fußballfans durchaus als gesellschaftliches Vorbild: in den Vereinsfarben zwar getrennt, mit klarem Ziel aber einig in der Sache und sehr gut organisiert.

Das Ziel der DFL bleibt die strategische Weiterentwicklung. Kein Problem, denn sie kann es, wie von den Fans gefordert, auch ohne »saudisches Blutgeld« von »Private-Equity-Unternehmen« erreichen. Im Wirtschaftsreport 2023 vermeldete sie einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro. Wenn die 36 Profiklubs weniger als die angegebenen 2,7 Milliarden für Gehälter und Transfers ausgeben würden, bliebe genug Geld, um in strukturell wichtige Bereiche zu investieren.

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