Werbung

Ziel der Festsetzung von Rettungsschiffen: unsichtbare Tote

Es ist das zynische Kalkül italienischer Behörden, Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen, um die Zahl der Neuankömmlinge zu senken

Jede wochenlange Festsetzung eines Seenotrettungsschiffes bedeutet, dass Hunderte Menschen in überfüllten, manövrierunfähigen Booten im Mittelmeer gezielt »übersehen« werden können. Das ist das zynische Kalkül hinter den widerrechtlichen Maßnahmen italienischer Behörden in den letzten Tagen. Durch das gezielte Sterbenlassen von Menschen kann man die Zahl der Neuankömmlinge senken, die registriert, versorgt und deren Schutzgesuche geprüft werden müssen.

Denn es sind vor allem private Initiativen, die Geflüchtete retten und eben nicht in von der UNO verurteilte Sklaverei, sexualisierte Gewalt und andere Formen brutaler Misshandlung in Libyen ausliefern. Verantwortlich für inhumane Maßnahmen sind selbstredend nicht nur italienische Behörden. Sie kooperieren mit der EU-Grenzagentur Frontex, die das Mittelmeer ständig mit modernster Technik überwacht. Ihre Beamten lassen Menschen in Seenot genauso sterben wie jene italienischen Juristen, die es den Crews von Sea Eye 4 und Co. unmöglich machen, sie vor dem qualvollen Ertrinken zu bewahren.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.