Weniger Feuer beim Militär

Neben Wiesen und Mooren brannten auch Kampfjets

Die Anzahl von Bränden auf Liegenschaften der Bundeswehr ist im Vergleich zum Vorjahr offenbar gesunken – sofern das Verteidigungsministerium zu den Hunderten Feuern korrekte Angaben macht. Diese stammen aus der Antwort auf eine Frage des BSW-Bundestagabgeordneten Ali Al-Dailami und liegt dem »nd« vor. Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr hatte Al-Dailami vor einem Jahr als damaliger verteidigungspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion gestellt.

Die mit Abstand meisten Feuer ereigneten sich im Jahr 2023 auf acht großen Truppenübungsplätzen, darunter sind die Anlagen Altmark (Sachsen-Anhalt), Baumholder (Rheinland-Pfalz) oder Hammelburg (Bayern). Dort gerieten meist »Gras- und Heideflächen« oder Wälder in Brand, in Munster und Bergen (beide in Niedersachsen) auch Moore. In einigen Fällen mussten außerdem auch »Hartziele« gelöscht werden; damit beschreibt die Bundeswehr etwa ausrangierte Panzer, auf die zu Übungszwecken geschossen wird.

In einigen Kasernen brannten zudem Fahrzeuge, im bayerischen Munster etwa ein Panzer. In Hammelburg ist laut der Antwort ein Zementlaster »explodiert«. Auf dem Flugplatz Nörvenich in Nordrhein-Westfalen gerieten zwei Triebwerke von Kampfjets in Brand, in mindestens einem Fall an einem »Tornado«.

Nicht immer berichten die Verantwortlichen der Liegenschaften, wo genau sich der Brand ereignete. Auch über die Ursachen der Brandentwicklungen macht das Verteidigungsministerium keine Angaben. Hierzu würden »keine Unterlagen nachgehalten«, schreibt die zuständige Parlamentarische Staatssekretärin Siemtje Möller (SPD). Bekannt ist jedoch, dass viele Feuer durch Patronenhülsen entfacht werden, wenn diese beim regelmäßigen Mähen der Flächen einen Funkenschlag erzeugen. Deshalb sollen die Hülsen eigentlich von den Soldaten eingesammelt werden.

»Es ist nicht hinnehmbar, dass die Bundeswehr auch in den heißen Sommermonaten Schießübungen abhält«, sagt dazu der Fragesteller Al-Dailami dem »nd« und fordert deren Aussetzung wenigstens bei akuter Waldbrandgefahr.

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