Arbeitsklima: 50 Grad

Sarah Yolanda Koss zum Fachkräftemangel in der Pflege

Das Arbeitsklima in der Pflege wird sich in den kommenden Jahren zunehmend verschlechtern.
Das Arbeitsklima in der Pflege wird sich in den kommenden Jahren zunehmend verschlechtern.

Kipppunkte – das orthografisch auffällige Wort wirkt wie ein Tipppfehler. Wir kennen es aus der Klimadebatte zur Genüge. Nun warnt die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK): Die Pflege befinde sich in einem ähnlich kritischen Stadium. Der dortige Fachkräftemangel bliebe durch Wiedereinstiege und Zuwanderung höchstens stabil. Noch weniger hilft eine Anhebung des Renteneintrittsalters, wie es die FDP fordert. Die hohe körperliche Belastung des Berufs sorgt bereits für viele Fehltage.

Stattdessen empfehlen Expert*innen, die Zivilgesellschaft in die Verantwortung zu nehmen. »Freiwilliges Engagement« lautet das unzufriedenstellende Stichwort. Weder jene geforderten Bürger*innen noch die Politik nehmen das Feuer am Dach jedoch ausreichend ernst. Soziale Institutionen konkurrieren indes untereinander um Angestellte und Förderungen. Damit sich endlich etwas ändert, braucht es ein gesellschaftliches Umdenken – weg von der Ellbogenmentalität im sozialen Sektor, hin zu geteilter Verantwortung und ausfinanzierter Pflege.

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