- Berlin
- Arbeitsrecht
Fall Inés Heider: Kündigungen unwirksam
Arbeitsgericht Berlin entscheidet im Sinne gewerkschaftlich organisierter Schulsozialarbeiterin
Die Kündigungen gegen die ehemalige Schulsozialarbeiterin Inés Heider sind unwirksam, das teilte eine Sprecherin des Berliner Arbeitsgerichts auf nd-Anfrage mit. Demnach habe das Gericht entschieden, dass die Kündigungen vom 10. und 17. Juli das Arbeitsverhältnis nicht beendet haben. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, wäre Heider formal weiter bei der Technischen Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (TJFBG) beschäftigt.
Die TJFBG hatte Heider wegen einer E-Mail über den Verteiler des Trägers gekündigt. Sie soll in dieser zum wilden Streik aufgerufen und durch eine Verunglimpfung des Berliner Senats die Geschäftsbeziehungen des TJFBG gefährdet haben. Heider betrachtete die Kündigung als eine Maßnahme, mit der ihr Arbeitgeber sie als kritische und gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte loswerden wollte. Rechtsanwalt Timo Winter, der Heider in dem Verfahren vertritt, zeigte sich gegenüber »nd« zufrieden: »Wir wollten, dass das Gericht die Kündigungen als unrechtmäßig einstuft, und das haben wir geschafft.«
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, den Parteien steht die Berufung offen. Eine detaillierte Begründung des Urteils ist erst in ein paar Wochen zu erwarten. Als Wahlvorstand für einen Betriebsrat genoss Heider besonderen Kündigungsschutz und hätte nur außerordentlich mit wichtigem Grund gekündigt werden können. Den hat das Gericht offenbar nicht feststellen können.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.