- Kommentare
- Tarifverhandlungen
Existenzbedrohendes Hinhalten im Handel
Felix Sassmannshausen zu Tarifverhandlungen im Handel
Der Handelsverband verfolgt eine Verzögerungstaktik. Die Unternehmen wissen, dass das komplexe Verhandlungsgeflecht mit den vielen regionalen Partnern ein schlagkräftiges Agieren der Gewerkschaft erschwert. Die wiederum tut ihr Bestes, ihre Aktionen zu koordinieren. Doch der gewünschte Effekt bleibt aus.
Das ist keiner reinen Boshaftigkeit geschuldet: Der Handel kämpft mit Umsatzeinbußen, seine Geschäftsmodelle, vor allem in den Innenstädten, werden durch Online-Angebote infrage gestellt.
Trotzdem sollte allen klar sein, was daraus folgt: Die Arbeiterinnen erleiden dramatische Lohneinbußen. Generisches Femininum – denn es betrifft ganz überwiegend Frauen. Das bedeutet: stärkere finanzielle Abhängigkeit von Familie oder Partnern, die maßgeblich dazu beiträgt, dass viele Frauen sich nicht aus toxischen Beziehungen lösen können. Und das Risiko von Altersarmut nimmt weiter zu. Etwa jede fünfte Frau in Deutschland ist inzwischen davon betroffen. Es geht also um existenzbedrohende Probleme.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.