- Kommentare
- Palästina-Proteste
Abu-Sittah: Gesetzlose Schengen-Repression
Matthias Monroy zur aufgehobenen Einreisesperre für britisch-palästinensischen Arzt
Kritik am Gaza-Krieg mit weit über 30 000 Toten ist in Deutschland eher unerwünscht. Deshalb hat die Polizei nach dem 7. Oktober viele Versammlungen pauschal verboten und wurde erst nach Wochen durch Gerichte dabei gestoppt. Es folgte die Kriminalisierung der Rufe nach Freiheitsrechten »vom Fluss bis zum Meer«, was ebenfalls in vielen Fällen gerichtlich kassiert wurde.
Die Bundesrepublik war und ist ein Motor des europäischen Projekts. Das gilt auch für die Zusammenarbeit gegen pro-palästinensische Proteste, wobei ebenfalls das Recht gedehnt wird. So führt das Bundeskriminalamt mit Abstand die EU-Liste von Löschersuchen für als terroristisch oder gewaltverherrlichend eingestufte Postings an und will bestimmte Gruppen EU-weit verbieten lassen.
Einen palästinensischen Arzt aus Großbritannien im gesamten Schengen-Raum zur Persona non grata zu erklären, ist eine weitere Gesetzlosigkeit. Der Eilbeschluss aus Potsdam ist deshalb ein wichtiger Denkzettel und verhindert hoffentlich europäische Nachahmer.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.