- Kommentare
- Selenskyj-Rede
BSW: Fernbleiben und weghören
Wolfgang Hübner über das BSW und Selenskyjs Bundestagsrede
Man muss den ukrainischen Präsidenten Selenskyj nicht sympathisch finden und ihm erst recht nicht in diversen Fragen zustimmen. Aber zuhören könnte man, wenn der Staatschef eines Landes spricht, das seit über zwei Jahren täglich bombardiert wird. Das Bündnis Sahra Wagenknecht blieb indessen Selenskyjs Rede am Dienstag im Bundestag fern – wie auch die AfD bis auf vier Hinterbänkler.
Glaubwürdig wäre eine solche Pose dann, wenn sie Teil einer kritischen Auseinandersetzung mit allen Kriegsparteien wäre. Da ist jedoch bei Wagenknecht Fehlanzeige. Selenskyj fördere eine Eskalationsspirale und nehme das Risiko eines atomaren Konflikts in Kauf, teilte das BSW mit. Und das an dem Tag, an dem Russland und Belarus ein Atomwaffenmanöver gestartet haben. Wagenknecht verweist unverdrossen auf eine Verhandlungsbereitschaft Putins; der aber will erst nach Sieg oder Niederlage verhandeln. Sehr berechtigt verlangt Wagenknecht einen kritischen Dialog mit Selenskyj. Aber wie sieht eigentlich ihr kritischer Dialog mit Putin aus?
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.