Ausgelassene Chance für die Betreuung

Wegen eines Geburtenknicks droht den Kitas ein Personalabbau

Seit drei Jahren sinkt die Geburtenrate in Deutschland. Ob der Trend anhält, ist ungewiss.
Seit drei Jahren sinkt die Geburtenrate in Deutschland. Ob der Trend anhält, ist ungewiss.

Wie viele Kinder in Deutschland geboren werden, lässt sich nur schwer vorhersagen. Zuletzt ist die Geburtenrate gesunken. Bildungsexperten raten, diesen Umstand zu nutzen, um die Qualität in der Kita-Betreuung zu verbessern. Zwar wurden diesbezüglich die Anstrengungen zuletzt ausgeweitet – es wurden Plätze geschaffen und Fachkräfte ausgebildet, doch es gibt noch immer zu wenig Personal. Wissenschaftler fordern für die Krippen eine Fachkraft auf drei Kinder und im Kindergarten eine Fachkraft auf 7,5 Kindern. Vor allem im Osten wird das nirgendwo erreicht. In Sachsen beispielsweise kommen 5,4 Kinder im Krippenalter auf eine Erzieherin.

Dennoch wird im Freistaat jetzt wegen des Geburtenknicks Personal abgebaut. Das ist fatal. Wenn auf Trends kurzsichtig reagiert wird, um zu sparen, dann werden Möglichkeiten vergeben. Denn jetzt besteht die Chance, ohne Mehrausgaben die Betreuung zu verbessern. Das wäre eine nachhaltige Politik zum Wohle der Kinder, ihrer Betreuungskräfte und der Eltern.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.