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Attentat auf Trump: Finger am Abzug
Peter Steiniger zum Fast-Attentat auf Donald Trump
Nach dem Attentat ist vor dem nächsten Anschlag. Es hat nicht lange gedauert, bis auf den Streifschuss am Ohr ein Nachahmer folgte, der Donald Trump erneut mit einem zur Menschenjagd gemachten Gewehr auflauerte. Der republikanische Präsidentschaftskandidat lebt also weiter gefährlich. Die pathetischen Beschwörungen des Weißen Hauses, dass es »in Amerika« keinen Platz für Gewalt gebe und dessen leere Weisung, dass die Sicherheitsbehörden zu Trumps Schutz weiter das tun sollen, was sie ohnehin zu tun haben, ändern daran nicht das Geringste. Tatsächlich sind die USA mit tausenden Schusswaffentoten im eigenen Land und der stärksten militärischen Mordmaschine der Welt ein Synonym für Gewalt, was sich in der Kultur und Politik des Landes deutlich niederschlägt.
Die Wahlen am 5. November 2024 waren für die US-Bürger wie auch den Rest der Welt eine wichtige Richtungsentscheidung. Alle Texte des »nd« über die Stimmung und Probleme im Land, über Kandidaten und ihre Visionen sowie über den Ausgang der US-Wahl finden Sie hier.
Das Monopol auf Durchgeknallte wie den verhinderten Attentäter hat Washington nicht. Aber solche, die Worten mit Ballermann Taten Folgen lassen könnten, gibt es im Land zur Genüge. Daran hat der Waffenlobbyist Trump ebenso eine Aktie wie am Hass, der im Netz brodelt. Der mutmaßliche Heckenschütze allerdings sieht sich als Krieger an der Seite der Ukraine und ist dabei von einem Gut-Böse-Dualismus durchdrungen, wie ihn sowohl Kiew als auch die Demokraten Biden und Harris in Reinform bedienen. Trump kreidet er an, die Welt durch einen Deal mit Putin um ihren Endkampf bringen zu wollen. Diese Sichtweise des Extremisten ist nicht weniger unvernünftig als die stetige und immer gefährlichere Eskalation des Kriegs über Bande zwischen zwei Atommächten in der Ukraine.
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