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Jürgen Klopp: Breites Grinsen für Sportimperien
Karl Römer über Jürgen Klopps Bodenständigkeit
Ganz normaler Typ: Bundesverdienstkreuz, erfolgreicher Profi-Cheftrainer und nun »Global head of soccer«. Im deutschen und englischen Fußball gibt es wenige Menschen, die so angehimmelt werden wie Jürgen Klopp. »The normal one« leitet nun – nach Mainz, Dortmund und Liverpool – das internationale Konglomerat aller Fußballklubs, bei denen der österreichische Getränkekonzern Red Bull seine Finger im Spiel hat. Damit bricht das allseits bekannte Werbegesicht allen fanatischen Traditionsfans das Herz.
Denn dass der bodenständige Kloppo es wagt, bei einem kommerziellen Markenverein zu unterschreiben, wird in der Fußballöffentlichkeit zum Sakrileg stilisiert. Bei Klopps grellem Grinsen und den sympathischen Interviews, vergaß man schnell, dass der FC Liverpool der »Fenway Sports Group« gehört – laut »Forbes« das dritt-wertvollste Sportimperium weltweit. Künftig kann er dazu beim hauseigenen Sender Stellung beziehen. Bei »ServusTV« schwafelten bereits Tino Chrupalla oder Martin Sellner über Traditionen.
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