- Kommentare
- Berliner Volksbühne
Ende der Vorstellung?
Die Zukunft der Volksbühne steht auf dem Spiel, ahnt Erik Zielke
Seit gut neun Monaten steht die Berliner Volksbühne ohne künstlerische Leitung da. Der Kultursenator Joe Chialo (CDU) zeigt sich einmal mehr als auf zerstörerische Weise planlos. Ehe der Intendantenposten mittelfristig nachbesetzt werden sollte, beabsichtigte er – durchaus sinnvoll – eine Interimslösung für drei Jahre zu schaffen. Aber eine Leitung, ob kommissarisch oder nicht, ist nicht in Sicht. Plötzlich sollten es die Extremkünstler Vegard Vinge und Ida Müller machen, was ein Coup für die Hauptstadt gewesen wäre. Aber daraus wird nichts – wie so oft, wenn Chialo seine Finger im Spiel hat.
Chialos Antisemitismusklausel? Ein Sturm im Wasserglas. Der Umzug der Zentral- und Landesbibliothek in die Galeries Lafayette? Ein frommer Wunsch. Die Befriedung des umkämpften Platzes Volksbühne? Völlig gescheitert. Angesichts von Millionenkürzungen in dem Haus wird sich kein ernstzunehmender Kandidat von Format finden, nur um diese Institution in den Ruin zu begleiten. Die Volksbühne droht das erste Todesopfer von Chialos fatalem Spardiktat zu werden.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.