Litauen lässt es krachen

Das Comeback der Streumunition, eine baltische Premiere

Vorallem für Zivilisten gefährlich: Nichtdetonierte Streumunition nach einem Angriff der syrischen Armee im Norden des Landes im November 2022.
Vorallem für Zivilisten gefährlich: Nichtdetonierte Streumunition nach einem Angriff der syrischen Armee im Norden des Landes im November 2022.

Baltische Premiere: Litauen ist aus dem Abkommen zum Verbot von Streumunition ausgetreten – als weltweit erster Staat. Seit 2008 wurde dieses Abkommen von 112 Staaten unterzeichnet. Nicht dabei sind die USA, China, Israel, Indien, Pakistan und Brasilien, die Streumunition herstellen und verwenden – wie auch Russland und die Ukraine in ihrem Krieg seit 2022.

90 Prozent der Opfer sind Zivilisten, sagt die Hilfsorganisation »Handicap International«. Sie nannte den Ausstieg Litauens »ein fatales Signal«. Begründet wurde er mit der »russischen Bedrohung«. Litauen wurde 1918 unabhängig, 1940 von Stalin annektiert, 1941 von Deutschland überfallen, 1944 von der Roten Armee befreit und erneut besetzt bis 1990. Viele Litauer nennen die sowjetische Herrschaft über ihr Land »Genozid«. Auch wenn 200 000 litauische Juden von Deutschen ermordet wurden.

Das Comeback der Streumunition ist auf jeden Fall »kriegsertüchtigend«, wie man in Deutschland sagen würde.

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