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Pandemie-Abkommen: Lehre aus dem Corona-Versagen
Endlich gibt die Einigung auf ein Pandemie-Abkommen
Bekanntlich war der internationale Umgang mit der Corona-Pandemie eine Chronik des Versagens. Es wurde deutlich, dass ein Regelwerk fehlte. Umso wichtiger ist, dass sich die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun endlich auf ein Pandemie-Abkommen geeinigt haben, auch wenn nicht alle Details geklärt sind.
Wer gedacht hat, dass die WHO mit dem Austritt der Trump-USA komplett handlungsunfähig ist, hat sich getäuscht. Im Gegenteil: Ohne die Bremser aus Washington werden Dinge möglich, die man längst abgeschrieben hatte. Das heißt aber nicht, dass nun alle Hindernisse für eine globale öffentliche Gesundheit aus dem Weg geräumt werden können. So stehen die Profitinteressen der Pharmaindustrie, für die auch die europäischen Vertreter gekämpft haben, weiterhin den Erfordernissen des Gesundheitsschutzes im Wege.
Ein ganz großer Wurf ist das Abkommen daher nicht. Mit dem Kompromiss wird die Welt sicherlich noch nicht in die Lage versetzt, die nächste Pandemie verhindern oder zumindest im Keim ersticken zu können, so dass auch die sozialen Folgen beherrschbar sein werden.
Ein Chaos wie 2020 dürfte es allerdings auch nicht mehr geben. Und das ist schon ein Erfolg, bedenkt man, dass ultrarechte Politiker wie Trump und viele andere mit Falschbehauptungen und einem dubiosen Freiheitsverständnis das Abkommen attackieren. Ob bei Gesundheitsfragen irgendwann doch Multilateralismus und Solidarität mit den Schwachen siegen werden, hängt am Rest der Welt.
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