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Unkraut vernichten mit Strom statt Chemie
Bei der Agrarmesse Brala in Paaren/Glien werden technische Innovationen vorgestellt
Rinder, Schafe und Pferde, Gefügel und Kaninchen – insgesamt mehr als 600 Tiere werden schon in wenigen Tagen den Besuchern der diesjährigen Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung (Brala) vorgeführt.
Präsentiert wird auch wieder historische und moderne Landtechnik, darunter ein Allrad-Traktor New Holland T4.100F, mit dem Unkraut im Obst-, Wein- und Gartenbau mit elektrischem Strom bekämpft werden kann. Es sei eine mit dem ökologischen Landbau kompatible Methode, da man so in der Wachstumsperiode auf chemische Mittel ganz verzichten könnte. Die Wirkung des Stroms gehe bis in die Wurzeln, giftige Substanzen kämen nicht zum Einsatz, heißt es. Der Hersteller wird das System auf der Agrarmesse vorführen und erläutern. Das alles kündigt der Ausrichter der Agrarmesse an: Das Ausstellungszentrum MAFZ, gelegen in der Gartenstraße 1-3 im havelländischen Paaren/Glien.
In Paaren/Glien vor den Toren der Hauptstadt Berlin findet die Brala seit 1991 statt. Zur Eröffnung der 32. Auflage am 9. Mai werden Ministerpräsident Dietmar Woidke und Agrarministerin Hanka Mittelstädt (beide SPD) erwartet. Darüber hinaus wird auch Michael Gnerlich, Europameister im Gespannpflügen, aus der Lausitz kommen. Dann gibt es zum Auftakt am Freitag auch eine gemeinsame Versammlung von Landesbauern- und Tierzuchtverbänden, zu der auch Jäger und Fischer eingeladen sind. Am Freitag können die Besucher der Brala von 9 bis 20 Uhr kommen, am Samstag und am Sonntag von 9 bis 18 Uhr. Eine Tageskarte kostet zehn Euro, ermäßigt sieben Euro, eine für zwei Erwachsene und drei Kinder gültige Familienkarte 28 Euro. Für Kinder bis fünf Jahre ist der Eintritt frei.
Präsentiert werden soll auf der Bala auch ein digitaler Assistent, der den Haltern von Milchkühen Verdachtsmeldungen zu kranken Tieren liefert. Dieser digitale Assistent basiert auf künstlicher Intelligenz und sichert Bauern stabil hohe Milcherträge bei einem um ein Vielfaches reduzierten Einsatz von Antibiotika. In der Massentierhaltung werden diese bisher auch gesunden Milchkühen vorsorglich verabreicht. Das kostet Geld und führt leider auch dazu, dass Bakterien schneller resistent gegen die neuesten Antibiotika werden und das Mittel dann im Ernstfall nicht mehr wirkt.
»Jahrhundertealtes landwirtschaftliches Wissen, verbunden mit den Möglichkeiten der neuesten computer- und KI-gestützten Technologien sind der Garant für den Erfolg unserer brandenburgischen Landwirte«, sagt Agrarministerin Mittelstädt.
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