Deutsches Rettungsschiff bringt drei Tote nach Lampedusa

Zwei Kinder und ein Mann sind vermutlich auf dem Mittelmeer verdurstet

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Besatzung der »Nadir« war durch einen Funkspruch auf das überfüllte und mit Motorschaden treibende Schlauchboot aufmerksam geworden.
Die Besatzung der »Nadir« war durch einen Funkspruch auf das überfüllte und mit Motorschaden treibende Schlauchboot aufmerksam geworden.

Lampedusa. Auf der italienischen Mittelmeer-Insel Lampedusa ist ein Schiff der deutschen Hilfsorganisation Resqship mit drei toten Migranten angekommen. Dabei handelt es sich nach Angaben der italienischen Behörden um zwei Kleinkinder im Alter von zwei Jahren sowie einen etwa 30-jährigen Mann, die die Flucht nach Europa nicht überlebten. Mehr als 50 Migranten, die sich in Libyen auf den Weg übers Mittelmeer gemacht hatten, konnten gerettet werden.

Nach Angaben der Hilfsorganisation war die Besatzung des Schiffes »Nadir« durch einen Funkspruch auf ein überfülltes Schlauchboot aufmerksam geworden, das sich in der Nähe von Malta in Seenot befunden habe. Die beiden Kinder seien bereits tot gewesen, als die »Nadir« zu dem Schlauchboot gelangt sei. Der Mann sei trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben. Zudem soll ein Migrant nach Informationen von Resqhip auf hoher See ertrunken sein.

Den Angaben zufolge war der Motor des Bootes auf hoher See ausgefallen. Seither seien die Menschen an Bord Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert gewesen. Vermutet wird, dass die Kinder und der Mann verdursteten. Den Behörden zufolge kamen mit der »Nadir« 57 Menschen auf Lampedusa an, wo sie nun versorgt werden. Sie stammen aus afrikanischen Ländern wie Gambia, Ghana, Nigeria und Togo.

Lampedusa ist seit vielen Jahren eines der Zentren der Fluchtbewegung übers Mittelmeer. Auf der gefährlichen Überfahrt aus dem Nahen Osten oder Afrika nach Europa kommen immer wieder Menschen ums Leben. Nach UN-Schätzungen ertranken vergangenes Jahr mehr als 2200 Flüchtlinge oder wurden als vermisst gemeldet. Befürchtet wird, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher liegen. dpa/nd

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