Marius Borg Høiby: Der unheilvolle Ganoven-Prinz

Der Prinzessinnen-Sohn Marius Borg Høiby wird in Oslo angeklagt

Norwegen – Marius Borg Høiby: Der unheilvolle Ganoven-Prinz

Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen, heißt es oft. Das gilt auch für das norwegische Königshaus. In der Patchworkfamilie von Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon kracht es: Grund dafür ist der Sohn Marius Borg Høiby, den Mette-Marit in die Beziehung eingebracht hatte. Boulevardmedien bezeichnen ihn als Skandalsohn der Königsfamilie.

Ein Foto zeigt den 28-Jährigen mit freiem Oberkörper, unüblich für einen Royal ist er großflächig tätowiert. Er posiert mit einer Pistole in der Hand und Bündeln von Geldscheinen im Hosenbund. Einen solchen Lebensstil scheint er abseits des Königshauses zu führen – ein Doppelleben sozusagen.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Oslo gegen ihn Anklage erhoben. Die Anschuldigungen sind gravierend: Es geht um Vergewaltigungen von vier Frauen, eine Reihe von Gewalttaten, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigungen und Verkehrsdelikte. Außerdem soll er die Genitalien mehrerer Frauen ohne deren Wissen oder Zustimmung gefilmt haben. Insgesamt ist Marius Borg Høiby in 32 Punkten angeklagt. Der Gerichtsprozess gegen ihn wird voraussichtlich Mitte Januar 2026 beginnen.

Einige der Vorwürfe hatte Marius Borg Høiby bereits eingeräumt. Er habe unter Alkohol- und Kokaineinfluss gestanden, erklärte er und leide an psychischen Problemen. Sollte er schuldig gesprochen werden, droht ihm eine Haftstrafe von zehn Jahren.

Das Königshaus hat auf die Vorwürfe inzwischen reagiert: Im August musste Marius Borg Høiby seinen Diplomatenpass abgeben, den er seit Kindheitstagen hatte. In der Königsfamilie ist er offenbar schon vor einer Verurteilung in Ungnade gefallen.

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