- Kommentare
- »Rheinmetall entwaffnen«-Demo
Kölner Polizei: Gefährliche Wunderkerzen
Matthias Monroy über neue Desinformation der Polizei in Köln
36 Stunden brauchte die Kölner Polizei, um ihren brutalen Angriff auf die Parade von »Rheinmetall entwaffnen« am Samstagabend zu rechtfertigen. Damit setzt sie die Desinformationspolitik ihrer zu fünft am Polizeikessel herumstehenden Pressesprecher*innen fort: Diese nannten über elf Stunden keinen konkreten Anlass der Maßnahme.
Nun liefert die Polizei ein Sammelsurium an Verzerrungen nach. Zwei Verbindungsbeamt*innen sollen attackiert und verletzt worden sein – das »nd« sah diese aber bei guter Gesundheit. Den Demonstrierenden sei es gelungen, Schlagstöcke »zu rauben« – vielleicht haben sie sich aber nur gegen das Knüppel-Gewitter gewehrt? Einzelne hätten versucht, Einsatzkräften »Waffen aus den Holstern zu reißen« – Medien wie die »Welt« finden das »besonders schockierend«, was wohl Zweck der unbelegten Behauptung war.
Der Kölner Kessel bestätigt: Die Presse sollte Polizeimeldungen nicht ungeprüft übernehmen. Wahr könnte hingegen sein: Es wurden auch Wunderkerzen sichergestellt – und dafür Hunderte bestraft.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.