Kölner Polizei: Gefährliche Wunderkerzen

Matthias Monroy über neue Desinformation der Polizei in Köln

Während des elfstündigen Kessels konnten fünf Pressesprecher*innen der Polizei keinen konkreten Grund für die Maßnahme liefern.
Während des elfstündigen Kessels konnten fünf Pressesprecher*innen der Polizei keinen konkreten Grund für die Maßnahme liefern.

36 Stunden brauchte die Kölner Polizei, um ihren brutalen Angriff auf die Parade von »Rheinmetall entwaffnen« am Samstagabend zu rechtfertigen. Damit setzt sie die Desinformationspolitik ihrer zu fünft am Polizeikessel herumstehenden Pressesprecher*innen fort: Diese nannten über elf Stunden keinen konkreten Anlass der Maßnahme.

Nun liefert die Polizei ein Sammelsurium an Verzerrungen nach. Zwei Verbindungsbeamt*innen sollen attackiert und verletzt worden sein – das »nd« sah diese aber bei guter Gesundheit. Den Demonstrierenden sei es gelungen, Schlagstöcke »zu rauben« – vielleicht haben sie sich aber nur gegen das Knüppel-Gewitter gewehrt? Einzelne hätten versucht, Einsatzkräften »Waffen aus den Holstern zu reißen« – Medien wie die »Welt« finden das »besonders schockierend«, was wohl Zweck der unbelegten Behauptung war.

Der Kölner Kessel bestätigt: Die Presse sollte Polizeimeldungen nicht ungeprüft übernehmen. Wahr könnte hingegen sein: Es wurden auch Wunderkerzen sichergestellt – und dafür Hunderte bestraft.

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