- Kommentare
- Abstimmung
Zukunftsentscheid: Hamburg geht voran
Der Zukunftsentscheid ist ein Sieg der Klimabewegung – und eine Herausforderung für den Senat
Der Hamburger Zukunftsentscheid schafft Fakten. Eine Mehrheit hat sich für ambitionierte Klimaziele ausgesprochen. Dieses Ergebnis ist ein Erfolg der Straße: Ehrenamtliche haben dafür gekämpft, die Politik mit einem bindenden Gesetz zu mehr Klimaschutz zu bewegen. Dabei standen sie großen Teilen der etablierten Stadtgesellschaft gegenüber: der Wohnungswirtschaft, die Panik schürte, der Industrie, die vor Überforderung warnte, und dem Senat, der eine komplizierte Umsetzung des Gesetzes befürchtet. Inzwischen wirkt der Druck von der Straße tief ins Parlament hinein.
Aber der Erfolg ist nur ein erster Schritt, denn es kommt auf die Umsetzung an: Können bis 2040 tatsächlich so viele Heizungen ersetzt werden? Wie lässt sich die Transformation sozialverträglich gestalten? Und wie kann eine gesellschaftliche Spaltung beim Klimaschutz verhindert werden? Viele Fragen sind noch offen – sie stehen nun auf der Agenda des Senats. Hamburg wird künftig andere Debatten führen als die Bundespolitik. Dort überwiegt die Haltung, dass man Klimaschutz nicht mit der Brechstange durchsetzen könne – gerne unter Verweis auf das gescheiterte Heizungsgesetz. Doch Antworten auf die Klimakrise liefert die schwarz-rote Koalition bislang nicht.
An diese Dringlichkeit erinnert Fridays for Future – mit bewundernswerter Beharrlichkeit. Die Jugendbewegung hat auch den Hamburger Zukunftsentscheid entscheidend geprägt. Es bleibt zu hoffen, dass die Hansestadt mit einer ernsthaften Klimapolitik zur Vorreiterin wird.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.