Mosambik: Ein Land, viele Krisen

Mosambik befindet sich in einer schwierigen Lage

  • Christine Wiid, INKOTA
  • Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau trägt eine Tüte mit Lebensmitteln, die vom Welternährungsprogramm (WFP) an Vertriebene aus der Provinz Cabo Delgado verteilt wurden.
Eine Frau trägt eine Tüte mit Lebensmitteln, die vom Welternährungsprogramm (WFP) an Vertriebene aus der Provinz Cabo Delgado verteilt wurden.

Mosambik steckt in politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Seit der Unabhängigkeit Mosambiks im Jahr 1975 dominiert die Frelimo-Partei das politische System. Der innere Frieden ist jedoch durch systematische Wahlmanipulationen, zunehmende Repressionen und eine wirtschaftlich und sozial abgehängte und unzufriedene junge Bevölkerung gefährdet. Dschihadistisch motivierte Überfälle im Norden des Landes und regelmäßige Extremwetterlagen infolge des Klimawandels erschweren die Lage zusätzlich.

Nach den Präsidentschaftswahlen im Oktober 2024 kam es zu politischen Unruhen im ganzen Land – insbesondere in den Großstädten gingen die Menschen auf die Straßen und warfen der Frelimo-Partei Wahlbetrug vor. Dies führte zu einer Welle gewaltsam unterdrückter Proteste und zur zeitweisen Flucht ins Ausland des insbesondere bei der Jugend beliebten Oppositionskandidaten Venâncio Mondlane. Ein in den vergangenen Monaten initiierter Dialog zwischen Regierung und Opposition, der Lösungen für die Krise entwickeln soll, blieb bisher ohne nennenswerte Ergebnisse.

Die Aufstände in der nördlichen Provinz Cabo Delgado haben die Sicherheitslage verschärft. Seit 2017 wird Mosambik von terroristischer Gewalt erschüttert, die von der islamistisch-militanten Gruppe Al-Shabaab angeführt wird. Tausende Menschen wurden seither getötet, über eine halbe Million zur Flucht in andere Landesteile gezwungen. Der Terror steht im Zusammenhang mit milliardenschweren Erdgasprojekten, die hauptsächlich vom französischen Konzern Total Energies geleitet werden. Die Entdeckung der Erdgasvorkommen weckte Hoffnungen, doch die lokale Bevölkerung ist von der Entwicklung und den potenziellen Einnahmen ausgeschlossen.

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Lesen Sie hier aktuelle Berichte zu den jeweiligen Projekten sowie weitere Artikel aus den vergangenen Jahren.

Auch die Entwicklungszusammenarbeit steckt in der Krise: Die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) hat alle ihre Projekte in Mosambik ausgesetzt. Der Stopp der Projekte und Programme führte zur Schließung zahlreicher NGOs und zur Aussetzung von Gesundheitsprogrammen – mit gravierenden Folgen für die Betroffenen.

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