Eine Bereinigung der Arbeitslosenstatistik fordert Riester. Wie das schon klingt. Als könne man der Zahl von 4,3 Millionen Arbeitslosen mit einem Wischlappen beikommen. Oder geht es nur noch um Statistik und Zahlen, wenn von Reform die Rede ist? Diejenigen nämlich, die schwer vermittelbar sind oder als »Karteileichen« vegetieren, sollen raus oder säuberlich in eine Extra-Datei verschoben werden. Aber was passiert dann? Wer arbeitslos ist, braucht engagierte Vermittler, die nicht nur auf das gezogene Nummernzettelchen schielen. Und - einen passenden Arbeitsplatz. Statt Zahlen zu zählen sollte sich die Politik für eine gerechte Verteilung von Arbeit und Gehältern einsetzen. Doch dazu muss man sich mit den Unternehmerverbänden anlegen, statt sie im Vollwaschgang zu bedienen. Zurzeit aber scheinen die Reinigungskräfte auf dem Vormarsch: Oberputzteufel Jürgen Kluge von der Unternehmensberatung McKinsey will die BA verkleinern, 50 Prozent Personalabbau fordert er. Davon betroffen wären 45000 Menschen. Nur würde Kluge damit wieder zur Erhöhung der Arbeitlosenstatistik beitragen. Noch so ein Saubermann, VW-Chef Peter Hartz, der die BA reformieren soll, findet, dass Arbeitslosen mehr zugemutet werden könne. Weite Anfahrtswege, Jobs unter Qualifikation. Die landesübliche Unternehmer- und Politiker-Arroganz - eine Zumutung. Da helfen nur noch kistenweise Megaperls.
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