Justus lief auf das Podest

Deutsche Triathleten überzeugten bei WM-Serie in London

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Auch ohne Olympiasieger Jan Frodeno und den Weltranglisten-2. Maik Petzold hat der deutsche Triathlon-Tross bei der 6. Station der WM-Serie den ersten Testlauf für die Olympischen Spiele 2012 in London bestanden. Hinter Lokalmatador Alistair Brownlee kam der 27-jährige Steffen Justus (Schramberg) an der Themse überraschend auf Rang zwei. Sebastian Rank (Saarbrücken) schaffte zeitgleich hinter dem Neuseeländer Kris Gemmel Platz vier. Jonathan Zipf (Schramberg) wurde 10.; 2007er Weltmeister Daniel Unger (Bad Saulgau) aber nur 17.

Bei den Frauen überzeugte die Neubrandenburgerin Anja Dittmer nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 000 Metern Laufen auf Rang 5. Den Sieg erkämpfte sich die Schweizerin Nicola Spirig vor der Schwedin Lisa Norden. Die Schweizer Europameisterin feierte ihren ersten Champion-Series-Erfolg.

»Ich habe nie geglaubt, dass ich auf das Podium komme«, jubelte der gebürtige Jenaer Justus nach dem Coup, der ihn von Rang elf in der Weltrangliste hinter Petzold auf Platz drei katapultierte. »Ich habe immer davon geträumt unter die Top Ten zu kommen. Triathlon boomt mit Frodeno, Petzold und Unger in Deutschland. Mal sehen, was wir beim Finale in Australien erreichen«, so Justus. Das WM-Finale der neuen Serie steigt am 13. September in Australien.

Brownlee zeigte der Konkurrenz die Fersen und übernahm mit 3200 Punkten vor Petzold (2493) und Justus (2388) die Gesamtführung. Er gewann das vierte Champion-Series-Rennen in Serie und bestätigte seine WM-Favoritenrolle. Der neben Frodeno, Petzold und Unger für das WM-Finalrennen im Kader der Deutschen Triathlon Union aufgebotene Justus bestätigte seine Nominierung mit einer couragierten Laufleistung.

Unger dagegen verließ sich zu sehr auf seine Laufqualitäten. Er rollte zwar auf dem Radkurs das Feld von hinten auf und ging im Dreierpack mit Nils Frommhold (Potsdam) und Sebastian Rank (Saarbrücken) als Fünfter ins 10-Kilometer-Rennen. Aber dann verließen ihn die Kräfte, so dass Zipf sogar noch auf Rang elf an Unger vorbei kam. Der Saarbrücker Frodeno hatte mit Blick auf das WM-Finale im September in Australien wie Petzold zur Schonung auf das Rennen in London verzichtet, will aber in 14 Tagen in Yokohama noch einmal angreifen.

Anja Dittmer hatte beim deutschen WM-Rennen in Hamburg ihre bisher beste Platzierung der Saison mit Rang sieben erreicht und kommt rechtzeitig in Form. Als beste Deutsche belegt sie im Ranking Platz elf. Aber Spirig und Norden waren wie auch Weltmeisterin und Lokalmatadorin Helen Jenkins noch zu stark. dpa

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