Iran: Zuwachs beim »Pfad der Hoffnung«
Chatami und Karubi traten der Bewegung bei
Teheran (AFP/ND). Die beiden einflussreichen Politiker gehörten dem Zentralrat der von Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi gegründeten Bewegung an, sagte Mussawi-Mitarbeiter Aliresa Beheschti am Dienstag der halbamtlichen Nachrichtenagentur Ilna. Insgesamt seien im Führungszirkel der Bewegung, von der die Reformzeitung »Etemad Melli« am Wochenende erstmals berichtete, fünf bis sechs Mitglieder vertreten.
Mussawi zweifelt das Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom 12. Juni an, bei der er Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad unterlag. Die Bekanntgabe des überraschend klaren Wahlergebnisses löste in Iran Massenproteste aus, in deren Folge 30 Menschen ums Leben kamen und 4000 weitere festgenommen wurden. Auch Chatami, Mussawi und Karubi müssen nach Forderungen aus dem mächtigen Wächterrat wegen der Rolle in den Protesten mit Strafverfolgung rechnen. Die Bewegung »Grüner Pfad der Hoffnung«, die sich dem Bericht zufolge aus »zahllosen« unabhängigen sozialen Netzwerken zusammensetzt, soll den Iranern helfen, ihre Ansprüche geltend zu machen.
Der wiedergewählte iranische Präsident Ahmadinedschad stellt dem Parlament in Teheran am heutigen Mittwoch seine Regierung vor. Dabei sollen erstmals seit der Islamischen Revolution 1979 wieder Frauen ins Kabinett berufen werden. Ahmadinedschad gab am Wochenende im iranischen Fernsehen erste Namen bekannt.
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