Gaza: Hohe Verluste durch Krieg
Israelische Invasion fügte Palästinensern Milliardenschäden zu
Genf (AFP/ND). Diese direkten und indirekten Einbußen seien »drei Mal so hoch wie das Wirtschaftsvolumen im Gaza-Streifen«, erklärte die Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) am Dienstag in Genf. Der Koordinator des UNCTAD-Hilfsprogramms für das palästinensische Volk, Mahmoud Elkhafif, sagte bei Vorstellung des Jahresberichts in Genf, die vollständige Einstellung aller Wirtschaftsaktivitäten während der Offensive führte zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in dem Palästinensergebiet um geschätzte 88 Millionen Dollar. Die derzeitige Lage im Gaza-Streifen hinsichtlich der wirtschaftlichen Sicherheit und der Lebensbedingungen ist laut UNCTAD die schlechteste seit 1967. Regierung, öffentlicher Dienst und Dienstleistungssektor seien die Hauptarbeitgeber. Die Produktionskapazität sei im Niedergang begriffen, 90 Prozent der Bevölkerung seien arm.
2008 brach die palästinensische Wirtschaft das neunte Jahr in Folge ein. Zwar wuchs das BIP um zwei Prozent (gegenüber 4,9 Prozent im Vorjahr), doch das BIP je Einwohner sank um 1,2 Prozent. In ihrem Jahresbericht bedauert die Entwicklungskonferenz, dass für die im März auf der Geberkonferenz in Scharm el Scheich gegebenen Hilfszusagen in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar noch keine Gelder freigegeben worden seien.
Unterdessen bereitet Israel ein Treffen zwischen Premier Benjamin Netanjahu und dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak vor. Das Treffen wird möglicherweise Anfang der kommenden Woche in Kairo stattfinden. Auf Ynet, der Internet-Ausgabe der Zeitung »Jediot Ahronot«, hieß es, Netanjahu werde in Kairo auch Geheimdienstchef Omar Suleiman treffen. Dieser spielt eine Schlüsselrolle bei den indirekten Gesprächen zwischen Hamas und Israel zur Freilassung des im Juni 2006 im Gaza-Streifen verschleppten israelischen Soldaten Gilad Schalit.
Kommentar Seite 4
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.