Offshore-Windanlagen statt Containerriesen

Dänische Lindøwerft mit ganz neuer Aufgabe

  • Andreas Knudsen, Kopenhagen
  • Lesedauer: 1 Min.
Als die Leitung der Lindøwerft im August der Belegschaft mitteilte, dass ihre Arbeitsplätze 2012 verschwinden werden, sah es schwarz aus für die heute rund 2500 Beschäftigten plus viele Zulieferer. Doch Industrie und Politik haben sich zusammengetan, um die Nutzung des Riesengeländes, auf dem bisher die größten Containerschiffe der Welt gebaut werden, auch in Zukunft sicherzustellen. Die Idee war naheliegend, es für die kommende grüne Revolution zu nutzen und hier ein Wissenszentrum für erneuerbare Energien zu errichten.

Dänemark ist der weltgrößte Produzent von Windanlagen gewesen und will diese Position trotz immer neuer Wettbewerber festigen. Die dänischen Hersteller haben nun einen Fonds gegründet, dessen Vorsitz der ehemalige sozialdemokratische Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen übernahm. Ziel ist es, auf der Lindøwerft in Zukunft Offshore-Windräder zu bauen. Mit der Platzierung direkt am Meer vermeidet man die logistischen Probleme eines Überlandtransportes der 100 Meter langen Türme. In den kommenden Jahren werden nach jetzigen Planungen Hunderte von Windanlagen allein in Ost- und Nordsee aufgebaut.

Die dänische Regierung hat zugesagt, genauso viele Mittel beizusteuern wie private Investoren aufbringen werden. Da in den kommenden Wochen die EU-Kommission ihren grünen Energieplan veröffentlichen wird, hofft man, auch von dort millionenschwere Zuschüsse zu bekommen.

Neben Windanlagen sollen hier auch Wellenkraftwerke entwickelt und produziert werden. Das Energiepotenzial ist gewaltig, doch muss die Technologie noch ausgereifter werden. Dänische Firmen arbeiten gegenwärtig an drei verschiedenen Projekten, die bereits unter Hochseebedingungen erprobt werden. Schließlich soll sich das Wissenszentrum damit beschäftigen, wie im Offshorebereich die Probleme der starken Korrosion durch Feuchtigkeit und Salz in Luft und Wasser sowie der Wind- und Wellenbelastung gelöst werden können.

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