Serbien klagt in Den Haag gegen Kroatien
Belgrad (dpa/ND). Serbien verklagt Kroatien vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag wegen Völkermords während des Bürgerkrieges in den Jahren 1991 bis 1995. Damals wurden weit über 200 000 Serben vertrieben. Es handele sich um eine Gegenklage, erläuterte am Donnerstag Serbiens Staatspräsident Boris Tadic, der zugleich betonte, es sei »besser, die Konflikte aus dem Krieg außerhalb des Gerichts zu lösen«. Kriegsverbrechen sollten vor nationalen Gerichten verhandelt werden.
Kroatien hatte schon 1999 eine Völkermordklage gegen Serbien eingereicht, die 2008 vom IGH angenommen wurde. Im Krieg sind nach Zagreber Darstellung wenigstens 20 000 Kroaten umgekommen. Ein Urteil steht noch aus. Die EU und die USA hatten Serbien gedrängt, auf die Gegenklage zu verzichten, weil dadurch die Spannungen zwischen den Nachbarn weiter verschärft werden.
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