Sozialversicherung: Seit 1. Januar gibt es mehr Geld aus der Pflegekasse

Pflegeversicherung

  • Lesedauer: 3 Min.

Nachdem 2008 die Beiträge zur Pflegeversicherung erhöht wurden, steigen 2010 die Leistungen der Pflegeversicherung. Das monatliche Pflegegeld sowie die Leistungen bei Pflegevertretungen durch nahe Angehörige steigen.

Pflegehilfe: Pflegestufe 1 von 420 auf 440 Euro, Stufe 2 von 980 auf 1040 Euro, Stufe 3 von 1470 auf 1510 Euro.

Pflegegeld: Stufe 1 von 215 auf 225, Stufe 2 von 420 auf 430, Stufe 3 von 675 auf 685 Euro.

Vollstationäre Versorgung: Stufe 3 von 1470 auf 1510 Euro, Härtefälle von 1750 auf 1825 Euro.

Kurzzeitpflege: 1470 auf 1510 Euro.

Steuerliche Absetzbarkeit: Bisher konnten Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zusammen mit anderen Vorsorgeaufwendungen nur bis zu einer Höhe von 2400 Euro oder 1500 Euro steuerlich berücksichtigt werden. Die Höchstgrenze von 2400 Euro galt dabei für Steuerpflichtige, die ihre Krankenversicherung alleine finanzieren müssen, wie zum Beispiel Selbstständige. Die Grenze von 1500 Euro galt für Arbeitnehmer, die einen steuerfreien Zuschuss zu ihrer Krankenversicherung erhalten sowie für Beihilfeberechtigte. Seit 1. Januar 2010 können 400 Euro mehr abgesetzt werden, also 2800 Euro beziehungsweise 1900 Euro.

Aber all das ändert nichts an der Tatsache, dass im Pflegefall der einzelne den größten Teil der Kosten selbst übernehmen muss – es sei denn, die Sozialhilfe springt ein. Soweit die finanzielle Seite.

Wer nun für sich oder für einen Angehörigen einen freien Platz in einem Alten- oder Pflegeheim sucht, braucht viel Zeit und Geduld – und in der Regel auch ein strapazierfähiges Telefonbudget. Ist dazu noch eine Einrichtung gewünscht, die ein spezielles Krankheitsbild abdeckt, wird die Suche oft zur mühevollen Fleißarbeit. Selbst im Internet war bisher keine entsprechende Hilfe zu bekommen. Seit kurzem hat sich das geändert. Mit Visitum.de wird diese Lücke gefüllt. Anfang Januar ist das neue Pflege-Informationsportal online gegangen. Es bietet kostenfrei eine strukturierte Suche nach Anbietern aus dem Bereich der Alten-, Kranken- und Behindertenpflege. Die umfangreiche Datenbank, die dem Portal hinterlegt ist, umfasst bereits Details zu 32 000 Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Gesucht werden kann nach verschiedenen Kriterien wie Krankheitsbild, Entfernung zum Wohnort oder Art der Einrichtung. »Natürlich besteht auch die Möglichkeit, einzelne Suchkriterien zu kombinieren, und so beispielsweise nach allen Ambulanten Diensten in einem bestimmten Umkreis oder nach allen Pflegeheimen mit Spezialisierung auf Dementenpflege zu suchen«, sagt Jürgen Bauer, verantwortlich für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei Visitum.

Die einzelnen Anbieter sind mit den wichtigsten Kontaktdaten dargestellt, die jedes Unternehmen kostenlos und unbefristet um Angaben zu Versorgungsformen und Krankheitsbildern ergänzen kann. Über Google Maps kann zudem per Kartenplaner oder Satellitenaufnahme ein erster Blick auf die Einrichtung geworfen werden.

Diese Grunddaten können die Pflege-Dienstleister auch erweitern. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist groß: Fotos der Einrichtung, Link zur eigenen Internet-Seite, Vorstellung der internen Ansprechpartner, individuell formulierte Texte, die Darstellung von Qualitätssiegeln und Zertifikaten und vieles mehr können eingestellt werden. Diese zusätzlichen Angaben sind für Anbieter gegen eine Gebühr erhältlich. «Um dem Pflegesuchenden die bestmögliche Pflegeleistung in seiner Nähe einfach und kompetent darzustellen, wird Visitum.de noch in diesem Jahr weitere Funktionalitäten und Informationsmasken erhalten«, kündigt Jürgen Bauer an. Als Beispiele nennt er die Ablage von interessanten Treffern oder einen Kostenkalkulator. Mit diesem können die Unterbringungspreise in Pflege- oder Altenheimen transparent und verständlich ermittelt werden.

Der Visitum-Kalkulator soll mehr Klarheit in die oft etwas verwirrende Preisgestaltung bringen, damit jeder schon vorher weiß, was er nachher bezahlen muss.

Letzteres dürfte nicht ganz unwichtig sein. Aber auch das Internet kann nur eine erste Information sein. Bevor man sich für eine Einrichtung entscheidet, sollte man – sofern es möglich ist – vor Ort und im persönlichen Gespräch klären, was auf einen zukommt.

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