Alternative Treibstoffe zum Fliegen
DLR-Forschung für nachhaltige Energie
Flugzeuge steuern zwar nur zwölf Prozent der Treibhausgase zur schlechten Klimabilanz des Verkehrs bei, hatten allerdings in den vergangenen Jahren höhere Steigerungsraten als Bahn oder Straßenverkehr. Das und die absehbare Verknappung von Erdöl lassen Triebwerkshersteller und Fluggesellschaften nach Alternativen zur Treibstoffversorgung suchen. An dieser Suche sind auch Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) maßgeblich beteiligt. Darauf verwies am Dienstag in Berlin DLR-Vorstand Johann-Dietrich Wörner. Offenbar war die Betonung der Energieforschung im DLR nicht nur dem der Energie gewidmeten aktuellen Wissenschaftsjahr geschuldet, sondern wohl auch der etwas schwierigen Lage in der einst so prestigeträchtigen Raumfahrt. Denn da war von Wörner kaum mehr zu hören als Vorschusslorbeeren auf die noch ausstehende nationale Raumfahrtstrategie der Bundesregierung und die Hoffnung auf baldige Einigung mit den USA über den Weiterbetrieb der Internationalen Raumstation.
Der Direktor des DLR-Instituts für Verbrennungstechnik Stuttgart, Manfred Aigner, geht davon aus, dass synthetische Treibstoffe aus Erdgas oder Kohle zwar schon heute Kerosin gleichwertig ersetzen könnten, allerdings würde nur die Erdgasvariante eine kleine Verbesserung der Klimabilanz bringen. Die synthetischen Kraftstoffe punkten laut Aigner aber auch bei der Qualität: Bei Treibstoff aus Erdgas sei etwa der Rußanteil geringer als beim Kerosin. Biomasse hätte zwar den Vorzug, den Nettoausstoß an CO2 zu reduzieren, doch seien hier noch einige Probleme zu lösen. Zum einen müsse die Biomasse ohne Inanspruchnahme von Acker- oder Urwaldflächen erzeugt werden, zum anderen sei der Treibstoff aus Biomasse noch zu teuer. Große Hoffnungen setzt der DLR-Forscher in Algenkulturen. Marktreif sei Biomasse aber frühestens in zwei bis drei Jahrzehnten.
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